Kognitive Dissonanz
Eine die Wahrnehmung oder das Denken betreffende Unstimmigkeit. In der Sozialpsychologie ist die Grundannahme der kognitiven Dissonanz, daß Menschen sich bemühen, Kognition, Einstellungen, Annahmen, Wahrnehmungen miteinander und mit ihrem individuellen Selbstbild in Einklang zu bringen, psychologische Harmonie herzustellen.Da Dissonanz unangenehm ist, motiviert sie dazu, die Dissonanz zu verringern. Im wesentlichen läßt sich Dissonanz auf drei verschiedene Arten reduzieren:
- Änderung entsprechender Teile der dissonanten Beziehung. Im Fall eines Unveganers, der ethisch verantwortlich leben will, anderen Tieren nicht schaden, "tierlieb" ist usw., jedoch erkennt, was sein unveganes Verhalten anrichtet, bedeutet das, vegan zu werden.
- Hinzufügen neuer Elemente, die die Dissonanz vermindern. Im Beispiel des genannten Unveganers wäre das etwa, sich vermeintlich "gute" Menschen, die jedoch ebenfalls unvegan leben, zum Vorbild zu nehmen (im Fall von Kindern etwa unvegane Eltern).
- Vermindern der Bedeutung der dissonanten Elemente, hier etwa durch Leugnen oder Ignorieren der Tatsachen.
Leon Festinger prägte den Begriff in "A Theory of Cognitive Dissonance" (1957).