Worauf ist während der Schwangerschaft zu achten?

Schwangerschaftsübelkeit und "Gelüste"
Merkwürdige "Gelüste" (etwa auf saure Gurken mit Schlagsahne, Leichenteile usw.) oder Widerwillen gegen bestimmte Nahrungsmittel, oft einhergehend mit Übelkeit bzw. Erbrechen, sind völlig normal.

Die Übelkeit in der Schwangerschaft schützt das Kind: Die Schwangeren entwickelten vor allem Aversionen gegen Stoffe, die der Gesundheit des Ungeborenen schaden, insbesondere Alkohol, Nikotin und Kaffee, aber auch Teile toter Säugetiere, Vögel, Fische usw. sowie Eier und Milchprodukte lehnen viele – auch unvegane – Schwangere instinktiv ab. Zudem belegen Studien, dass Frauen, die unter Übelkeit in der Schwangerschaft leiden, ein geringeres Fehlgeburts-Risiko haben: "Fleisch" und andere Tierprodukte, die leicht mit Krankheitserregern kontaminiert sein und so dem Kind gefährlich werden könnten, werden auf diese Weise auch von Unveganerinnen häufig gemieden. Veganerinnen, die nicht an Schwangerschaftsübelkeit leiden, müssen sich daher dennoch keine Sorgen wegen eines erhöhten Risikos machen, da sie diese Produkte ja ohnehin nicht konsumieren.
Besonders morgens kann die Übelkeit besonders schlimm sein ("Morgenübelkeit"). Hier hilft es, etwas trockenes Brot oder Toast, Zwieback, Kekse, Cracker, Trockenobst o.ä. zu essen, um den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Ansonsten zwischen (nicht zu) den Mahlzeiten viel Flüssigkeit zu sich nehmen (Wasser, Tee, Gemüsebrühe, Melone, Trauben, Fruchteis, Eiswürfel); fettes, säurehaltiges oder stark gewürzes Essen vermeiden, stattdessen viel Obst und Gemüse (auch roh), Ingwer und Zitrone; eher viele kleine Mahlzeiten als wenige große; →Eisenpräparate (die den Verdauungsapparat belasten können) vermeiden, es sei denn, es wurde beim Bluttest ein Eisenmangel festgestellt; Haselnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, trockene Haferflocken o.ä. kauen, um den Speichelfluß anzuregen und überschüssige Magensäure zu binden; viel frische Luft.
Nur in seltenen Fällen ist das Erbrechen so heftig, daß praktisch keine Nahrungsaufnahme mehr möglich ist und eine ärztliche Behandlung erforderlich ist, um Unterernährung, Dehydration usw. des Babys zu vermeiden.

Insbesondere sind solche Heißhungerattacken anders als vielfach angenommen im Normalfall natürlich kein Zeichen für einen Mangel (andernfalls hätten viele, auch nicht Schwangere, einen Mangel an Stoffen, die ausschließlich in Schokolade, Kuchen oder Bier enthalten sind). Was den Umgang mit solchen Gelüsten angeht: Wenn es denn Erdbeeren mit Senf sein müssen, warum nicht; falls die Gelüste unvegane "Lebensmittel" betreffen, können sie durch vegane Alternativen befriedigt werden.